Impulskontrolle beim Hund

Es geht um Impulskontrolle

– warum Impulskontrolle so wichtig ist und wie du sie trainieren kannst

Kennst du das? Dein Hund sieht ein Kaninchen, einen Ball oder das Futter – und zack, er ist weg oder stürzt sofort darauf los?
Genau hier kommt die Impulskontrolle ins Spiel. Sie ist eine der wichtigsten Fähigkeiten im Alltag, damit dein Hund lernt, seine Instinkte zu kontrollieren und ruhig zu bleiben, auch wenn es gerade schwerfällt.


Was bedeutet Impulskontrolle überhaupt?

Impulskontrolle heißt: Dein Hund kann einen Reiz wahrnehmen (z. B. einen anderen Hund, das Lieblingsspielzeug oder Futter) – ohne sofort darauf zu reagieren. Er wartet ab, bis du ihm ein Signal gibst.
Das macht euren Alltag entspannter und sicherer.


Warum ist Impulskontrolle so wichtig?

  • 🐕 Sicherheit: Ein Hund, der nicht sofort losschießt, ist besser geschützt – z. B. an Straßen oder bei Wildsichtung.
  • 🧘 Alltagstauglichkeit: Ruhiges Warten an der Tür, beim Füttern oder an der Leine wird viel leichter.
  • 🤝 Vertrauen & Bindung: Dein Hund orientiert sich stärker an dir, statt seinen eigenen Ideen zu folgen.

Wie trainierst du Impulskontrolle?

👉 1. Warten beim Futter
Stell den Napf hin, aber dein Hund darf erst auf dein Signal fressen. Anfangs nur wenige Sekunden, dann langsam steigern.

👉 2. Tür-Training
Dein Hund darf erst hinausstürmen, wenn du ihn freigibst. So lernt er: Abwarten lohnt sich.

👉 3. Spiel & Apportieren
Halte das Spielzeug sichtbar in der Hand, dein Hund darf aber erst starten, wenn du das Signal gibst.

👉 4. Leckerchen auf der Pfote
Lege ein Leckerli auf die Pfote. Erst wenn du „Nimm“ sagst, darf dein Hund es haben. Das stärkt Geduld und Selbstkontrolle.


Wichtig beim Training

✔️ Immer mit kleinen Schritten anfangen.
✔️ Konsequenz ist entscheidend – Regeln gelten immer, nicht nur manchmal.
✔️ Viel Lob, ruhige Stimme und Belohnungen helfen deinem Hund, motiviert zu bleiben.


Fazit

Impulskontrolle ist kein Luxus, sondern ein Grundpfeiler für entspanntes Zusammenleben.
Wenn dein Hund lernt, sich zurückzunehmen, wird der Alltag leichter, sicherer und harmonischer – und ihr beide wachst als Team zusammen.

Fehlverhalten im Dummytraining

Henry apportiert ein Wasserdummy

5 typische Anfängerfehler (und wie du sie vermeidest)

Dummytraining macht nicht nur Spaß, sondern ist auch eine großartige Möglichkeit, deinen Hund körperlich und geistig auszulasten. Gerade Anfänger neigen jedoch dazu, unbewusst Fehler zu machen, die den Lernerfolg bremsen oder falsche Verhaltensmuster festigen.
In diesem Beitrag erfährst du die fünf häufigsten Anfängerfehler – und wie du sie ganz einfach vermeiden kannst.


1. Zu schnelle Steigerung des Schwierigkeitsgrads

Fehler: Viele starten zu ambitioniert und werfen den Dummy direkt weit oder in schwer zugängliches Gelände.
Folge: Der Hund wird unsicher, sucht nicht gezielt oder verliert die Motivation.
Besser: Beginne immer mit einfachen, kurzen Distanzen auf übersichtlichem Gelände. Steigere erst, wenn dein Hund die Übung zuverlässig beherrscht.


2. Unklare Signale

Fehler: Der Hund bekommt unterschiedliche Kommandos oder Körpersignale für die gleiche Aufgabe.
Folge: Verwirrung – der Hund weiß nicht, was er tun soll, und beginnt zu raten.
Besser: Verwende feste, immer gleiche Signale für jede Aufgabe (z. B. „Apport“ für das Holen). Stimme, Handzeichen und Timing sollten konsistent sein.


3. Fehlende Belohnung im richtigen Moment

Fehler: Die Belohnung kommt zu spät oder bleibt aus, wenn der Hund die Aufgabe korrekt ausführt.
Folge: Der Hund verknüpft die Belohnung nicht mehr mit der richtigen Handlung.
Besser: Belohne direkt, wenn der Hund mit dem Dummy zu dir kommt. Das kann Futter, ein kurzes Spiel oder überschwängliches Lob sein – Hauptsache, es passiert sofort.


4. Unkontrolliertes Herumlaufen lassen

Fehler: Der Hund darf nach einem Wurf selbstständig starten, bevor das Kommando kommt.
Folge: Der Hund lernt, selbst Entscheidungen zu treffen, und arbeitet weniger führig.
Besser: Baue von Anfang an Impulskontrolle ein. Dein Hund darf erst los, wenn du das Startsignal gibst.


5. Zu lange Trainingseinheiten

Fehler: Aus Begeisterung wird zu viel geübt – der Hund ist irgendwann müde oder verliert die Konzentration.
Folge: Fehler schleichen sich ein, die sich später nur schwer korrigieren lassen.
Besser: Lieber mehrere kurze Einheiten (5–10 Minuten) am Tag als eine lange Trainingseinheit. So bleibt die Motivation hoch und das Gelernte setzt sich besser fest.


Fazit
Fehler im Dummytraining sind ganz normal – besonders am Anfang. Wichtig ist, sie zu erkennen und bewusst gegenzusteuern. Mit klaren Signalen, angepasstem Schwierigkeitsgrad und motivierendem Training legst du den Grundstein für ein zuverlässiges und freudiges Apportieren.

Erste Schritte im Dummytraining – so gelingt der Einstieg

Dummytraining klingt für viele Hundehalter*innen zunächst wie eine Beschäftigung „nur für Retriever“. In Wahrheit steckt dahinter eine wunderbare, strukturierte Möglichkeit, fast jeden apportierfreudigen Hund körperlich wie geistig sinnvoll auszulasten – ganz ohne Jagdambitionen.

Was es mit dem Training auf sich hat, warum dein Hund davon enorm profitiert und wie du den Einstieg sauber und mit Freude gestaltest, erfährst du hier. 

🐾 Was ist Dummytraining überhaupt?

Dummytraining ist eine Beschäftigungsform, bei der der Hund lernt, einen sogenannten Dummy (meist ein canvasartiger Beutel, der Wild simuliert) auf Signal zu suchen, aufzunehmen und zum Menschen zurückzubringen. Ursprünglich stammt diese Trainingsform aus der jagdlichen Arbeit mit Retrievern, eignet sich heute aber auch hervorragend für alle apportierfreudigen Hunde mit Freude an gemeinsamer Teamarbeit.

Dabei wird unterschieden zwischen:

  • Markieren (Hund sieht, wo der Dummy fällt)
  • Einweisen (Hund wird ohne Sicht auf die Fallstelle per Körpersprache geschickt)
  • Freiverlorensuche (Hund soll selbstständig ein Gebiet absuchen)

🧠 Warum ist Dummytraining mehr als „Stöckchen werfen“?

Im Gegensatz zum klassischen Ballspiel bringt Dummyarbeit Struktur, Sinn und geistige Forderung ins Spiel. Es schult:

  • Impulskontrolle („Ich darf erst los, wenn ich geschickt werde.“)
  • Konzentration und Frustrationstoleranz
  • Orientierung auf Distanz (auch visuelle Signale lernen!)
  • enge Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund
  • eine saubere Rückgabe ohne Kauen oder Weglaufen

Gutes Dummytraining macht aus dem Hund keinen Reizjunkie – sondern einen echten Teamplayer.

🚀 Der Einstieg: So legst du die Basis richtig

Bevor du mit Würfen und großen Suchen loslegst, brauchst du eine stabile Grundlage. Hier sind die wichtigsten Schritte für den Trainingsstart:

1. Der richtige Dummy
Für den Einstieg eignet sich ein Standard-Canvas-Dummy (250–500 g). Am Anfang kann er ruhig gut sichtbar sein. Später kommen Gelände, Geruch und Variation ins Spiel.

Tipp: Vermeide Spielzeug oder Bälle – sie fördern wildes Hetzen und hektisches Verhalten.

2. Tragen & Halten
Der Hund sollte lernen, den Dummy ruhig zu halten und nicht zu knautschen. Übe das Halten erst im Sitzen – z. B. mit ruhiger Bestärkung und Lob für Zurückhaltung.

➡️ Belohnung kommt nur, wenn der Dummy nicht fallengelassen oder bearbeitet wird.

3. Der kontrollierte Start
Ein Hund, der selbstständig losrennt, ist kein Partner. Übe von Anfang an, dass dein Hund erst auf dein Freigabesignal startet – das verhindert spätere Fehler wie voreiliges Losstürmen.

Kleinschrittiger Aufbau:

  • Dummy sichtbar fallen lassen
  • Hund bleibt sitzen
  • Erst nach Signal darf er los

4. Rückruf & Abgabe
Ein sauberer Rückweg ist genauso wichtig wie das Holen selbst. Der Hund sollte möglichst zügig zurückkommen, sich vor dir setzen oder stehenbleiben und dir den Dummy direkt in die Hand geben.

Tipp: Nutze eine definierte Abgabehilfe („Gib!“) und lobe bei jeder sauberen Übergabe.

5. Konzentration statt Aktion
In der Anfangsphase ist weniger mehr. Ein oder zwei kurze Einheiten reichen völlig – mit viel Ruhe dazwischen. Besser ein gut ausgeführter Dummy als fünf wilde Rennspiele.

👀 Typische Anfängerfehler:

  • Zu viel werfen = Reizüberflutung
  • Fehlende Freigabe = Kontrollverlust
  • Abgabe wird nicht trainiert → Hund lässt Dummy fallen oder läuft weg
  • Dummytraining im Spielmodus = Überdrehen statt Kooperation
  • Zu schnell zu schwer → Hund wird unsicher oder verliert Motivation

✅ Mini-Übung für Einsteiger:

🟢 Vorbereitung: Leine, Dummy, ruhiger Ort
🟢 Ablauf:

  • Lass den Hund sitzen
  • Wirf den Dummy 2–3 Meter sichtbar
  • Halte Blickkontakt – kein sofortiges Losrennen!
  • Gib das Freigabesignal („Hol’s!“)
  • Belohne Rückweg und ruhige Abgabe direkt in die Hand

🎯 Ziel: Dein Hund merkt: Ich warte auf mein Startsignal – und mein Mensch freut sich riesig, wenn ich mit dem Dummy zurückkomme.

📣 Fazit: Dummyarbeit ist gemeinsame Kommunikation, keine Rennveranstaltung

Dummytraining ist viel mehr als ein beliebiger Zeitvertreib. Es ist ein durchdachtes, ruhiges Zusammenspiel von Orientierung, Vertrauen, Struktur und Freude an der Aufgabe. Und: Es macht süchtig – im besten Sinne.

Wenn du von Anfang an sauber aufbaust, wird dein Hund nicht nur apportieren – er wird es mit dir gemeinsam tun. Und das ist der wahre Zauber an dieser Trainingsform.

💬 Neugierig geworden?

In unseren Dummytrainings lernst du Schritt für Schritt, wie du deinem Hund die Grundlagen sinnvoll, fair und mit Spaß vermittelst – ob als Familienhund oder als Retriever mit jagdlicher Ader. Sprich uns einfach an!

🐾

Apportieren ist nicht gleich Apportieren –

Dummytraining

Warum gute Retrieverarbeit mehr ist als „Bring das Stöckchen“

Für viele klingt Apportieren nach einem netten Spiel am Nachmittag: Der Hund rennt los, holt etwas, bringt es zurück – fertig. Doch wer mit einem Retriever arbeitet, weiß: Apportieren ist weitaus mehr als stumpfes „Bring’s“. Es ist Teamarbeit, Präzision, Kontrolle und Freude an der gemeinsamen Aufgabe.

Ob in der jagdlichen Arbeit oder im Dummytraining – richtig aufgebautes Apportieren fördert nicht nur die Auslastung, sondern auch die Bindung, Konzentration und Kommunikation zwischen Mensch und Hund.

 💡 Was genau ist Apportieren eigentlich?

Apportieren bedeutet, dass der Hund einen geworfenen oder versteckten Gegenstand aufnimmt, korrekt trägt, zum Hundeführer zurückbringt und sauber in die Hand abgibt.

Klingt einfach? Ist es nicht. Gutes Apportieren besteht aus vielen kleinen Verhaltensketten:

  1. Markieren (Wo ist das Dummy gefallen?)
  2. Merken & Speichern
  3. Kontrollierter Start auf Signal
  4. Sauberes Aufnehmen
  5. Ruhiges Tragen ohne Knautschen oder Kauen
  6. Schneller Rückweg
  7. Abgabe in die Hand (nicht vor die Füße)

🎯 Apportieren ist nicht gleich Apportieren – wo liegt der Unterschied?

„Apportieren“ kann sehr unterschiedlich aussehen – und hat je nach Kontext ganz andere Anforderungen. Ein Vergleich:

Art des ApportierensZielTypische Anforderungen
Freizeit-StöckchenwurfSpaß, Bewegungkaum Regeln, wenig Präzision
Dummyarbeit (Sport)Teamarbeit, Impulskontrolle, Genauigkeitgezielter Aufbau, Signalkontrolle, Disziplin
Jagdliches ApportierenWild bringen, Arbeit im Gelände, auf EntfernungOrientierung, Nasenarbeit, leiser Rückweg

🔁 Warum strukturierte Apportierarbeit so wertvoll ist

Richtig aufgebautes Apportieren ist:

  • geistige Auslastung
  • Impulskontrolltraining
  • Vertrauensarbeit („Ich schicke dich – du verlässt dich auf mich“)
  • perfekte Vorbereitung für jagdliche Führigkeit oder Alltagssicherheit

Und: Gerade für Retriever ist es eine artgerechte Beschäftigung, die ihre Veranlagung nutzt und fördert – ohne sie zu überdrehen.

🙅‍♀️ Häufige Fehler beim „einfach mal werfen“:

  • Zu häufiges Werfen führt zur Reizüberflutung und unkontrollierter Erwartungshaltung
  • Unsaubere Abgaben fördern Kauverhalten oder Ressourcensicherung
  • Der Hund entscheidet selbst, wann gestartet wird = Kontrollverlust
  • Ohne gezieltes Markieren & Merken wird der Hund unsicher oder orientierungslos

✅ So baust du gutes Apportieren sinnvoll auf:

  1. Starte mit ruhigem Halten des Dummys – kein wildes Reinrennen
  2. Arbeite an der kontrollierten Freigabe (Start nur auf Signal)
  3. Übe gezieltes Markieren – lasse den Hund lernen, selbst zu speichern
  4. Belohne ruhige Rückkehr und saubere Abgabe
  5. Steigere langsam Entfernung und Komplexität

💬 Merksatz: Gute Apportierarbeit beginnt nicht mit dem Werfen – sondern mit dem Warten.

📣 Fazit: Apportieren ist eine Kunst – und ein Gespräch auf Distanz

Wenn du deinen Hund wirklich geistig fordern, gemeinsam wachsen und seine natürlichen Talente nutzen möchtest, ist strukturiertes Apportieren ideal. Ob jagdlich oder sportlich – die Qualität der Arbeit entscheidet. Und der gemeinsame Weg dorthin ist mindestens so wertvoll wie das Ergebnis.

🐾 Interesse geweckt?

In unseren Dummytrainings und jagdlichen Kursen zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du aus dem Apportieren mehr machst als nur ein Spiel – nämlich eine echte Partnerschaftsarbeit. Frag gern nach einem Einstieg!

Vom Junghund zum Teamplayer – Die große Herausforderung der Pubertät

Hund in der Pubertät?

Hach, war das nicht herrlich? Als dein Hund noch klein war, kam er auf Zuruf angesaust, schaute dir tief in die Augen – und wich dir keinen Schritt von der Seite. Und jetzt? Plötzlich scheint dein einst folgsamer Begleiter taub zu sein, findet alles andere spannender als dich und hat offensichtlich seine Manieren beim Zahnwechsel verloren.

Willkommen – Dein Hund ist jetzt in der Pubertät – der vermutlich nervenaufreibendsten, aber auch lehrreichsten Phase im Leben deines Hundes (und in eurem Zusammenleben).

Warum die Pubertät so wichtig – und so anstrengend – ist

Zwischen dem 5. und 18. Lebensmonat (je nach Rasse und Entwicklung) durchläuft dein Hund eine Phase enormer Veränderungen: hormonell, körperlich und vor allem geistig.
Viele nennen es die „Phase des Vergessens“ oder auch Pubertät Teil 1. Tatsächlich werden im Gehirn synaptische Verbindungen umgebaut – was der Hund einst gelernt hat, ist nicht weg, aber oft vorübergehend schwerer abrufbar.

Dazu kommt: Selbstständigkeit nimmt zu, Frustrationstoleranz sinkt. Der Hund „testet“ nicht, weil er dich ärgern will, sondern weil er sich als Individuum in einer komplexen Welt neu sortieren muss.

Typische Herausforderungen in der Junghundephase:

  • Schlechter Rückruf oder Ignorieren von Signalen
  • Erhöhtes Jagdverhalten oder Reaktivität bei Reizen
  • Unsicherheiten bei Umweltreizen, die eigentlich schon bekannt waren
  • Übersprungsverhalten (z. B. Bellen, Aufreiten, Leinebeißen)
  • Unkontrollierte Energie in Begegnungen mit Artgenossen

Was dein Hund jetzt von dir braucht:

  1. Verlässlichkeit & Ruhe
    Auch wenn dein Hund wackelt – du solltest stehen. Reagiere nicht mit Ungeduld oder ständiger Korrektur, sondern mit klarer Kommunikation, ruhigem Verhalten und souveräner Führung.
  2. Klar strukturierte Regeln
    Jetzt ist nicht die Zeit, um inkonsequent zu werden. Dein Hund braucht Orientierung. Überlege dir: Welche Regeln sind mir wirklich wichtig? Und wie kann ich sie fair und freundlich durchsetzen?
  3. Kleinschrittiges, belohnungsbasiertes Training
    Ein pubertierender Hund braucht Training – aber angepasst an seine Reizschwelle. Lieber kürzer, strukturierter, mit viel Belohnung und Wiederholung. Und: Auch bekannte Übungen müssen neu gefestigt werden.
  4. Gezielte Auslastung mit Köpfchen
    Rennen macht wild – Denken macht müde. Gerade Junghunde profitieren von kontrollierten Aufgaben wie Dummyarbeit, Nasenarbeit oder kleinen Signalketten. Das fördert Konzentration und Kooperation.
  5. Kontrolle ja – Dauerbespassung nein
    Dein Hund darf auch mal Frust erleben, sich selbst regulieren und zur Ruhe kommen. Ständige Beschäftigung führt eher zu innerer Unruhe als zu Ausgeglichenheit.

Mini-Übung: Rückruf mit Umorientierung

  • Nimm deinen Hund an die Schleppleine.
  • Warte, bis er sich mit etwas beschäftigt.
  • Rufe ihn freundlich mit Signal (z. B. „Komm“) und geh gleichzeitig ein paar Schritte rückwärts.
  • Sobald er sich orientiert, gibt’s große Party mit Belohnung.

Ziel: Rückruf nicht als „Ende vom Spaß“, sondern als Teamaktion verknüpfen. Gerade bei jugendlicher Selbstständigkeit ein wertvoller Baustein.

Fazit: Die Pubertät ist keine Störung – sie ist Entwicklung

Dein Hund ist jetzt nicht „schlimm“ – er ist auf dem Weg, erwachsen zu werden. Die Junghundephase ist anstrengend, ja. Aber sie ist auch eine riesige Chance, eure Bindung zu festigen, Klarheit zu schaffen und das Fundament für ein harmonisches Miteinander zu legen.

Je souveräner du jetzt bleibst, desto entspannter wird eure Zukunft. Versprochen.

Du bist nicht allein!

Übrigens: In unserer Junghundegruppe arbeiten wir gezielt an Themen wie Impulskontrolle, Rückruf, Leinenführung und Alltagssicherheit – angepasst an genau diese turbulente Phase. Komm gern vorbei, wenn du dir Unterstützung wünschst!

Schreib mir eine Mail oder lass einen Kommentar hier – ich freue mich, wenn ich helfen kann.

Welpentraining – Was dein Hund in den ersten 12 Wochen wirklich lernen sollte

Ein Jack Russel Welpe erkundet Untergründe

Ein neuer Welpe zieht ein – und mit ihm ein ganzer Kosmos aus Freude, Chaos, Fragen und vielen guten Vorsätzen. In den ersten Lebenswochen wird der Grundstein für das spätere Verhalten deines Hundes gelegt. Doch was ist in dieser prägenden Phase wirklich wichtig? Und was kann noch warten?

Spoiler: Es geht weniger um „Sitz“ oder „Platz“, als du denkst.

‍💡 Die sensible Phase: Warum die ersten Wochen so entscheidend sind

Zwischen der 3. und 12. Lebenswoche durchläuft der Welpe eine sensible Phase – eine Art biologisches Zeitfenster, in dem das Gehirn besonders empfänglich für neue Reize, Erfahrungen und soziale Kontakte ist. Was der Welpe jetzt positiv kennenlernt, wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit auch später gelassen akzeptieren.

Aber Achtung: Was er jetzt NICHT kennenlernt oder als negativ abspeichert, kann später zu Unsicherheiten oder sogar Ängsten führen.

Du suchst nach einer Welpengruppe? Dann kontaktiere mich gerne.

In einer Welpengruppe lernt nicht nur dein Welpe viel. Fast noch wichtiger ist die Welpengruppe für dich. Hier kannst du deine Fragen stellen, die du ganz bestimmt hast. Hier bekommst du kompetente Antworten. Keine Frage ist zu unwichtig. Hier gewinnst du Sicherheit im Umgang mit deinem neuen Familienmitglied. Ganz nebenbei lernt dein Welpe spielerisch erste Lektionen.
Was dein Welpe wirklich lernen sollte:

1. Sichere Bindung & Vertrauen aufbauen

Bevor du an Training denkst, steht eines an erster Stelle: die Beziehung. Der Welpe sollte lernen, dass du eine verlässliche, berechenbare und liebevolle Bezugsperson bist. Das ist die Grundlage für alles Weitere – gerade im Alltag und im Training.

🦴 Praxistipp: Viel Körperkontakt, gemeinsames Spiel, ruhige Rituale und „einfach dabei sein“ helfen enorm, Bindung zu stärken.

2. Umweltreize & Sozialisierung

Ob Bus, Rollator, Kinder, Staubsauger oder andere Hunde: Der Welpe sollte in den ersten Wochen eine Vielzahl an Umweltreizen kennenlernen – in kleinen Dosen und möglichst positiv besetzt.

Wichtig ist hier Qualität vor Quantität: Lieber weniger, aber dafür mit Ruhe und Belohnung verknüpft.

3.  Frustrationstoleranz & Impulskontrolle

Auch das gehört zum „sozialen Rüstzeug“: Nicht immer gibt es sofort, was man will. Der Welpe darf lernen, dass Warten belohnt wird – etwa beim Anziehen der Leine, beim Futter oder Spiel.

Das hilft später enorm im Alltag (z. B. bei Begegnungen mit anderen Hunden) und legt den Grundstein für strukturiertes Training wie Dummyarbeit oder jagdliches Training.

🧠 Kleine Übungsidee: Lass deinen Welpen kurz sitzen, bevor er zum Futternapf darf. Zählen musst du nicht – nur Geduld loben!

4. Alleinbleiben in Mini-Schritten

Viele Probleme im späteren Hundeleben haben mit Trennungsstress zu tun. Beginne deshalb früh mit ganz kurzen Sequenzen, in denen der Welpe lernt: „Alleinsein ist okay – mein Mensch kommt wieder.“

Achte darauf, dass der Welpe dabei entspannt bleibt. Kein Drama beim Gehen, kein Drama beim Kommen.

5.  Körpersprache verstehen – beiderseits!

Ein oft unterschätzter Punkt: Welpen lernen nicht nur über Worte, sondern vor allem über Körpersprache. Gleichzeitig lernen auch wir Menschen, unsere Signale klarer zu senden.

Wusstest du z. B., dass eine unklare Körperhaltung oft für „Sitz-Ungehorsam“ gehalten wird – obwohl der Hund dich schlicht nicht versteht?

🚫 Was (noch) nicht wichtig ist

  • Sitz, Platz, Fuß in Perfektion
  • Hundeschule in der ersten Woche
  • Übermäßiger Kontakt mit vielen fremden Hunden
  • Perfekte Stubenreinheit ab Tag 2

All das kommt mit der Zeit. Jetzt zählt vor allem: Vertrauen, Sicherheit, Neugier fördern – mit Geduld, Humor und viel Nähe.

📚 Fazit: Der beste Start ist kein Trainingsplan

Die ersten 12 Wochen sind keine Zeit für Perfektion, sondern für Beziehung, Entdeckung und emotionale Sicherheit. Nimm dir Zeit, beobachte deinen Welpen genau, begleite ihn in kleinen Schritten und freu dich über jeden gemeinsamen Entwicklungsschritt.

So wird aus dem tapsigen Knirps ein sicherer, neugieriger und bindungsstarker Begleiter – egal ob Familienhund, Dummyprofi oder Jagdpartner.

🐾

Anmeldungsformular

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Bitte laden Sie das Anmeldeformular herunter. Bringen Sie das Formular bitte ausgefüllt zum nächsten Training mit.

Das erleichtert mir die Kontaktaufnahme.

Seien Sie versichert dass Ihre Daten ausschließlich zum Zwecke der Kontaktaufnahme im Rahmen der Hundeschule verwendet werden.

Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergereicht oder gar verkauft.

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Übungsgelände

Auf unserem neuen Gelände trainieren wir mit unseren Welpen und den Begleithunden.
Der Hundeplatz wird auch für Einzelstunden und Dummyanfänger genutzt.

Hier finden Sie den Hundeplatz unserer Hundeschule:

Heinrich-Osterrath-Str. 39
21037 Hamburg

 

Begleithundetraining

Begleithundetraining bedeutet nicht Drill, sondern Harmonie und Alltagssicherheit.
In diesem Kurs lernst du, mit deinem Hund entspannt durch alle Lebenslagen zu gehen – ob im Straßenverkehr, im Park oder beim Besuch im Café.

Inhalte des Kurses

In 10 abwechslungsreichen Terminen trainieren wir:

  • zuverlässiges Ausführen der Grundkommandos („Sitz“, „Platz“, „Bleib“, „Fuß“) – auch unter Ablenkung

  • entspanntes Gehen an der Leine

  • gelassenes Verhalten im Alltag (z. B. bei Begegnungen mit anderen Hunden oder Menschen)

  • den sicheren Rückruf

Am Ende des Kurses findet eine interne Prüfung statt, die dir zeigt, wie gut ihr beide als Team gewachsen seid.

Das Training eignet sich auch hervorragend als Vorbereitung auf eine externe Begleithundeprüfung im Verein.

Ziel des Trainings

Dein Hund soll ein alltagssicherer Begleiter werden, der sich zuverlässig an deiner Seite orientiert. Ganz ohne Drill – dafür mit Freude, Motivation und gegenseitigem Vertrauen.

Voraussetzungen

  • Dein Hund ist gesund und geimpft

  • Grundgehorsam ist vorhanden (oder wird parallel erarbeitet)

  • feste Leine (keine Flexi)

  • witterungstaugliche Kleidung für dich

Preis

250 € für den kompletten Kurs (10 Termine)

 

Prüfungszeit: